Ob Hund, Katze oder Kaninchen – unsere Haustiere sind klug, neugierig und voller Energie. Aber wusstest du, dass viele von ihnen auch richtig gerne lernen? Und zwar nicht nur Sitz und Platz, sondern auch lustige Tricks oder gutes Benehmen im Alltag.
Genau hier kommt das Clickertraining ins Spiel. Es ist eine einfache, freundliche und effektive Trainingsmethode, bei der dein Tier mit Freude und Motivation lernt – ganz ohne Strafen oder Zwang.
In diesem Beitrag erfährst du:
- Wie du Schritt für Schritt mit dem Training beginnst
- Wie du Probleme im Alltag mit dem Clicker lösen kannst
- Warum Clickertraining nicht nur dein Tier, sondern auch dich glücklich macht
- Plus: Checkliste, Pro- & Contra-Tabelle, Bonuswissen und viele spannende Fragen zum Mitdenken!
Was ist Clickertraining überhaupt?
Clickertraining ist eine Methode, bei der dein Haustier durch ein kurzes Geräusch (ein „Click“) genau erfährt, wann es etwas richtig gemacht hat. Danach folgt eine Belohnung – meist ein Leckerli.
Der Klick ist dabei kein Kommando, sondern ein Marker: Er sagt deinem Tier exakt, welches Verhalten du gut findest.
Beispiel: Dein Hund setzt sich von allein hin. In dem Moment klickst du – und gibst sofort ein Leckerli. So lernt dein Hund: „Aha! Hinsetzen = Klick = Belohnung. Das mache ich gern wieder!“
Warum Clickertraining so gut funktioniert
Tiere lernen durch sogenannte positive Verstärkung. Das heißt: Wenn ein Verhalten gute Folgen hat, wird es häufiger gezeigt.
Der Klicker oder auch Clicker hilft dabei, den richtigen Moment zu markieren – punktgenau, freundlich und klar.
Das Training ist:
- gewaltfrei
- motivierend
- leicht umzusetzen
- für fast alle Tiere geeignet

Was du für das Training brauchst
Die Grundausstattung ist einfach:
- Clicker (gibt’s im Tierladen oder online – oder ein Kugelschreiber mit „Click“-Geräusch)
- Leckerlis – am besten kleine, superleckere Häppchen
- Etwas Zeit und gute Laune
- Ruhiger Trainingsplatz ohne Ablenkung
Schritt für Schritt: So startest du mit dem Clickertraining
1. Clicker konditionieren
Dein Tier muss erst lernen: Klick = Belohnung
Klicke und gib sofort ein Leckerli. Wiederhole das 5–10 Mal.
2. Erstes Verhalten markieren
Warte auf ein natürliches Verhalten, z. B. Hinsetzen.
Sobald es passiert: Click – Belohnung!
3. Verhalten festigen
Wiederhole das Spiel regelmäßig. Dein Tier wird das Verhalten immer öfter zeigen.
4. Signal einführen
Wenn dein Tier das Verhalten verstanden hat, kannst du ein Wort oder Handzeichen dazunehmen.
Beispiel: „Sitz“ sagen, wenn dein Hund sich setzt – dann klicken und belohnen.
5. Training variieren
Später kannst du nicht mehr jedes Verhalten belohnen, sondern nur noch die besten Ausführungen. So bleibt es spannend!
Für welche Tiere ist das Clickertraining geeignet?
Die gute Nachricht: Für fast alle! Hier ein paar Beispiele:
Hunde:
- Sitz, Platz, Bleib
- Tricks wie Rolle, Pfote geben, Männchen machen
- Alltagstraining (z. B. entspannt an der Leine laufen)
Katzen:
- High Five
- Aufs Kommando kommen
- Durch einen Reifen springen
Kaninchen und Meerschweinchen:
- Auf ein Podest springen
- Durch Tunnel laufen
- Zielstöckchen folgen
Probleme im Alltag lösen – mit einem Klick
Nicht nur Tricks lassen sich trainieren – auch schwierige Situationen kannst du mit dem Clicker besser meistern.
- Dein Hund bellt an der Tür? Klick und belohne, wenn er ruhig bleibt.
- Deine Katze springt auf den Tisch? Klick, wenn sie am Boden bleibt.
- Dein Kaninchen hat Angst vorm Hochheben? Klick für jedes entspannte Verhalten in deiner Nähe.
Checkliste: Dein Start ins Clickertraining
| ✔ | To-do |
|---|---|
| ✅ | Clicker besorgen |
| ✅ | Leckerlis vorbereiten |
| ✅ | Ruhigen Ort wählen |
| ✅ | Kurze Einheiten (max. 5–10 Minuten) |
| ✅ | Immer nach dem Click belohnen |
| ✅ | Verhalten beobachten und gutes Timing üben |
| ✅ | Geduld mitbringen – jedes Tier lernt anders |
Pro & Contra: Ist das Klicktraining das Richtige für dich?
| Pro ✅ | Contra ❌ |
|---|---|
| Stärkt die Bindung | Braucht gutes Timing |
| Kein Zwang, keine Strafen | Manche Tiere werden unruhig |
| Tiere lernen mit Freude | Anfangs gewöhnungsbedürftig |
| Genaue Kommunikation | Training muss regelmäßig sein |
| Auch bei Verhaltensproblemen einsetzbar | Belohnung muss motivierend sein |
Bonuswissen: Woher kommt das Clickertraining?
Clickertraining stammt ursprünglich aus der Arbeit mit Delfinen.
Dort konnten Trainer den Tieren aus großer Entfernung mit einem akustischen Signal zeigen, welches Verhalten gewünscht war. Später wurde die Methode für Hunde übernommen – und heute nutzen sie viele Tierfreunde auch für Katzen, Kaninchen und sogar Vögel.
Mein spezieller Tipp für dich
Belohne richtig gut – vor allem am Anfang!
Nutze besonders leckere Sachen, die dein Tier liebt.
Zum Beispiel:
- Käsewürfel (Hund)
- Thunfisch (Katze)
- Banane (Kaninchen)
Und: Achte auf die richtige Stimmung. Wenn du gestresst bist, lieber eine Pause einlegen. Clickertraining lebt von Freude, Neugier und Vertrauen.
Fragen zum Mitmachen & Nachdenken
- Hast du schon einmal ein Kommando erfolgreich beigebracht? Wie hast du es gemacht?
- Was würdest du gern mit deinem Tier üben, wenn alles möglich wäre?
- Wie reagiert dein Tier auf Lob oder Stimme im Vergleich zu Futter?
- Was machst du, wenn dein Tier keine Lust mehr hat?
- Kennst du andere Familien oder Freunde, die mit dem Clicker trainieren?
💬 Teile deine Antworten gerne mit anderen – vielleicht in den Kommentaren oder bei einem Haustier-Treffen!
