Die Familie Meier hatte sich vor drei Jahren einen süßen Labrador-Welpen geholt, natürlich auf Wunsch ihrer beiden Kinder. Damals war Ben klein, tapsig und einfach nur niedlich. Doch aus dem niedlichen Welpen wurde ein großes „Riesenbaby“ – ein Labrador, der das Wohnzimmer besetzt hat und die gesamte Familie auf Trab hält.
Ein Hund ohne Regeln übernimmt das Wohnzimmer
Ben liebt das Sofa. Es gehört ihm – zumindest denkt er das. Mit einem lauten Plumps wirft er sich auf die Kissen, streckt sich gemütlich aus und hinterlässt eine Spur aus Haaren und Sabber. Niemand traut sich, ihn herunterzuschicken. Wenn draußen eine Katze vorbeiläuft oder ein fremder Mensch am Haus entlanggeht, springt er plötzlich auf, rennt zum Fenster und bellt aufgeregt. Dabei hinterlässt er nicht nur Schlieren auf der Fensterscheibe, sondern auch Sabberflecken auf dem Sofa. Ist das eine gute Hundeerziehung?
Die Familie Meier hatte nie klare Regeln aufgestellt. Als Ben noch ein Welpe war, durfte er aufs Sofa – weil er so klein und niedlich war. Jetzt wiegt er 35 Kilo und niemand bekommt ihn mehr von seinem Platz. Schlechte Hundeerziehung hat dazu geführt, dass Ben sich verhält wie der Chef im Haus.

Schlechte Hundeerziehung führt zu Problemen
Viele Hundebesitzer machen die gleichen Fehler wie die Familie Meier:
- Keine festen Regeln von Anfang an: Was der Hund als Welpe darf, wird oft später zum Problem.
- Zu viel Nachsicht: „Ach, nur heute darf er aufs Sofa!“ wird schnell zur Gewohnheit.
- Keine Konsequenz: Einmal „Nein“, einmal „Na gut, ausnahmsweise“ – das verwirrt den Hund.
- Mangelnde Führung: Ein Hund braucht klare Anweisungen, sonst übernimmt er die Kontrolle.
Ben ist kein böser Hund, im Gegenteil: Er ist freundlich, verspielt und liebt seine Familie. Doch ohne klare Regeln weiß er nicht, was erlaubt ist und was nicht.
Was macht schlechte Hundeerziehung mit dem Hund?
Schlechte Hundeerziehung hat nicht nur Auswirkungen auf das Zusammenleben mit der Familie, sondern auch auf den Hund selbst. Ein Hund ohne klare Regeln fühlt sich unsicher und gestresst. Er weiß nicht, was von ihm erwartet wird, und kann ängstlich oder sogar aggressiv reagieren. Besonders Labradore sind intelligente und soziale Hunde, die eine klare Führung brauchen. Ohne Erziehung übernimmt der Hund die Kontrolle – nicht, weil er dominant ist, sondern weil ihm niemand eine Orientierung gibt. Das kann zu Verhaltensproblemen wie ständigem Bellen, Ungehorsam oder Zerstörungswut führen.
Wie man schlechte Hundeerziehung korrigiert
Auch wenn Ben schon drei Jahre alt ist, kann die Familie noch einiges tun, um seine Erziehung zu verbessern:
- Regeln aufstellen: Ben braucht einen festen Platz – zum Beispiel ein Hundebett anstelle des Sofas.
- Konsequenz zeigen: Jedes Familienmitglied muss sich an die neuen Regeln halten.
- Belohnungen statt Strafen: Lob und Leckerlis helfen, erwünschtes Verhalten zu verstärken.
- Klare Kommandos nutzen: Ein einfaches „Runter!“ mit einer Belohnung funktioniert besser als Schimpfen.
- Training und Geduld: Schlechte Gewohnheiten lassen sich nicht über Nacht ändern.
FAQ: Die wichtigsten Fragen zur Hundeerziehung
Pro- und Contra-Tabelle: Regeln in der Hundeerziehung
Pro (Klare Regeln in der Hundeerziehung) | Contra (Schlechte Hundeerziehung) |
---|---|
Der Hund fühlt sich sicher und weiß, was er darf und was nicht. | Der Hund ist unsicher und reagiert gestresst oder überfordert. |
Weniger unerwünschtes Verhalten wie Springen, Bellen oder Sachen zerstören. | Der Hund entwickelt schlechte Gewohnheiten, die schwer zu ändern sind. |
Harmonisches Zusammenleben mit der Familie. | Der Hund bestimmt das Zusammenleben – die Familie hat weniger Kontrolle. |
Spaziergänge sind entspannter, da der Hund auf Kommandos hört. | Der Hund zieht an der Leine, springt Menschen an oder läuft unkontrolliert herum. |
Ein gut erzogener Hund kann überallhin mitgenommen werden. | Schlechte Erziehung kann dazu führen, dass der Hund nicht gesellschaftsfähig ist. |
Schlechte Hundeerziehung kann zu vielen Problemen führen – aber mit Geduld und Konsequenz lässt sich jedes Verhalten verbessern!
1. Ab wann sollte man mit der Hundeerziehung beginnen?
Am besten beginnt die Erziehung direkt nach dem Einzug des Welpen. Schon im jungen Alter lernt ein Hund besonders schnell. Doch auch erwachsene Hunde können noch neue Regeln lernen.
2. Was tun, wenn der Hund nicht hört?
Bleibe konsequent und wiederhole die Kommandos in ruhigem Ton. Vermeide es, zu schreien oder wütend zu werden. Belohne den Hund, wenn er richtig reagiert.
3. Warum springt mein Hund auf das Sofa, obwohl er es nicht darf?
Hunde suchen sich bequeme und warme Plätze. Wenn der Hund das Sofa gewohnt ist, wird er es immer wieder aufsuchen. Hier hilft nur konsequentes Training: Immer wieder auf den erlaubten Platz verweisen.
4. Ist Leckerli-Training sinnvoll?
Ja, solange es richtig eingesetzt wird. Leckerlis sollten eine Belohnung für richtiges Verhalten sein, aber nicht zu oft gegeben werden, damit sie nicht an Bedeutung verlieren.
5. Wie kann ich meinem Hund beibringen, alleine zu bleiben?
Trainiere es langsam: Lasse deinen Hund zuerst nur wenige Minuten allein und steigere die Zeit schrittweise. Gib ihm eine Beschäftigung, z. B. ein Kau-Spielzeug.
6. Wie erkenne ich, dass mein Hund die Rangordnung nicht akzeptiert?
Ein Hund, der sich selbst als Anführer sieht, zeigt oft diese Anzeichen: Er fordert ständig Aufmerksamkeit, hört nicht auf Befehle und nimmt sich selbstständig Privilegien wie das Sofa oder das Bett.
7. Was tun, wenn der Hund bellt, sobald jemand am Fenster vorbeigeht?
Ein Hund bellt oft aus Unsicherheit oder Überforderung. Lenke seine Aufmerksamkeit auf eine andere Beschäftigung und trainiere ein alternatives Verhalten, z. B. „Platz“ und „Bleib“.
8. Ist ein Hund zu alt für Erziehung?
Nein! Auch ältere Hunde können noch neue Regeln lernen. Es braucht nur mehr Geduld und Konsequenz.
Hundeerziehung ist der Schlüssel
Ein Labrador ist ein treuer Begleiter, aber ohne Erziehung kann er schnell das ganze Haus übernehmen. Schlechte Hundeerziehung führt zu Chaos – doch mit Geduld und Konsequenz kann jedes Verhalten korrigiert werden. Wer von Anfang an klare Regeln setzt, hat später einen entspannten und glücklichen Hund.
Tipp:
Wenn dein Hund aufs Sofa darf, lege eine spezielle Decke darauf. So lernt er, dass nur diese eine Stelle erlaubt ist – und das Sofa bleibt sauber!