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Ein Hase für dein Kind?

Ein Hase als Haustier

Hasen sind beliebte Haustiere, weil sie kuschelig und süß sind. Aber sie brauchen auch besondere Pflege und Aufmerksamkeit. Hier erfährst du, worauf du beim Kauf und der Haltung von Hasen achten musst, was sie fressen und wie du sie gesund hältst. Ein Hase ist nicht einfach.

Ein Hase für mein Kind

Worauf du beim Kauf eines Hasen achten solltest

  1. Herkunft: Kaufe deinen Hasen nur bei einem seriösen Züchter oder aus einem Tierheim. So kannst du sicher sein, dass der Hase gesund ist und gut behandelt wurde.
  2. Alter: Junge Hasen sollten mindestens acht Wochen alt sein, bevor sie in ein neues Zuhause kommen. So sind sie stabil genug, um ohne Mutter klarzukommen.
  3. Gesundheit: Achte auf klare Augen, ein sauberes Fell und gesunde Zähne. Ein gesunder Hase wirkt lebhaft und zeigt keine Anzeichen von Krankheit.

Die richtige Haltung von Hasen

  • Platzbedarf: Hasen brauchen viel Platz zum Hoppeln und Spielen. Ein großes Gehege ist ideal, das mindestens 4 Quadratmeter pro Hase umfasst. Am besten eignet sich eine Haltung in einem Freigehege im Garten oder in einer großzügigen Innenhaltung mit Auslauf.
  • Gesellschaft: Hasen sind sehr gesellig und sollten nie allein gehalten werden. Am besten hältst du zwei Hasen zusammen, damit sie sich gegenseitig Gesellschaft leisten.
  • Gehege-Ausstattung: Ein Hasenstall oder Gehege braucht Versteckmöglichkeiten, Häuschen, frisches Einstreu und ausreichend Platz zum Buddeln und Springen. Eine gemütliche Ecke mit Heu zum Ruhen ist wichtig.

Futter für Hasen im Sommer und Winter

  • Sommer: Im Sommer fressen Hasen am liebsten frisches Gras, Löwenzahn und verschiedene Wildkräuter. Du kannst ihnen auch etwas Gemüse geben, wie Karotten und Gurken. Achte darauf, dass sie immer Heu zur Verfügung haben – das hilft bei der Verdauung und hält die Zähne gesund.
  • Winter: Im Winter brauchen Hasen ebenfalls Heu als Hauptnahrung. Da frische Kräuter seltener sind, kannst du ihnen Wurzelgemüse wie Karotten, Kohlrabi und etwas Petersilie anbieten. Gib im Winter nicht zu viel Nassfutter, da es sonst gefrieren könnte und schlecht wird.
Hasen sind als Haustier nur bedingt geeignet.

Hase: Die häufigsten Krankheiten

Hasen können leider an einigen Krankheiten leiden, die zum Teil schwerwiegend und ansteckend sind. Hier sind die häufigsten Krankheiten, auf die du als Halter achten solltest:

1. Myxomatose

  • Symptome: Geschwollene Augenlider, entzündete Hautstellen, Atembeschwerden.
  • Übertragung: Durch Insektenstiche (z. B. von Mücken) oder Kontakt mit infizierten Tieren.
  • Behandlung: Die Krankheit ist schwer behandelbar und oft tödlich. Schutz bietet nur eine Impfung.

2. RHD (Rabbit Hemorrhagic Disease)

  • Symptome: Plötzlicher Tod ohne Vorwarnung, in manchen Fällen Nasenbluten oder blutiger Urin.
  • Übertragung: Sehr ansteckend, auch indirekt über Futter oder Gegenstände.
  • Behandlung: Es gibt keine Heilung, nur Vorbeugung durch eine regelmäßige Impfung.

3. Schnupfen (Pasteurellose)

  • Symptome: Nasenausfluss, niesen, tränende Augen, Atemprobleme.
  • Übertragung: Meist durch Bakterien, die durch Stress oder schlechte Haltung stärker wirken.
  • Behandlung: Antibiotika-Therapie beim Tierarzt, gute Stallhygiene hilft vorbeugend.

4. Kokzidiose

  • Symptome: Durchfall, Abmagerung, Appetitlosigkeit.
  • Übertragung: Durch Parasiten im Darm, die durch verschmutztes Futter oder Wasser übertragen werden.
  • Behandlung: Mit speziellen Medikamenten, gute Hygiene ist wichtig zur Vorbeugung.

5. Zahnerkrankungen

  • Symptome: Gewichtsverlust, Sabbern, Futterverweigerung.
  • Ursache: Fehlstellungen oder mangelnder Abrieb der Zähne, was zu Überwuchs führt.
  • Behandlung: Zähne müssen regelmäßig beim Tierarzt kontrolliert und ggf. gekürzt werden.

6. Ohrräude

  • Symptome: Kratzen an den Ohren, Kopfschütteln, dickflüssiges Sekret in den Ohren.
  • Übertragung: Durch Milben, die sich in den Ohren ansiedeln.
  • Behandlung: Ohrensalben und Milbenmittel vom Tierarzt.
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7. Magen-Darm-Störungen (Aufgasung)

  • Symptome: Aufgeblähter Bauch, Appetitlosigkeit, Schmerzen.
  • Ursache: Falsches Futter, zu wenig Bewegung, Stress.
  • Behandlung: Schnell zum Tierarzt gehen; Notfall, da es schnell lebensbedrohlich wird.

8. Hitzschlag

  • Symptome: Starkes Hecheln, Apathie, Schwanken, bis hin zu Bewusstlosigkeit.
  • Ursache: Hitze und zu wenig Schatten oder Wasser.
  • Behandlung: Sofort in den Schatten bringen, mit kühlen Tüchern abwischen und Wasser geben.

Wie du Krankheiten vorbeugen kannst

  • Impfungen: Gegen Myxomatose und RHD solltest du deinen Hasen unbedingt impfen lassen.
  • Hygiene: Reinige das Gehege regelmäßig, wechsel das Einstreu oft und entferne Futterreste.
  • Artgerechte Ernährung: Heu als Hauptnahrung ist wichtig für die Verdauung und den Zahnabrieb.
  • Regelmäßige Tierarztbesuche: Ein jährlicher Check-up hilft, Krankheiten frühzeitig zu erkennen.

Spezial-Tipp: Achte besonders auf das Verhalten deiner Hasen. Wenn sie plötzlich ruhiger sind, schlecht fressen oder sich anders verhalten, könnte das auf eine Krankheit hinweisen – lieber einmal zu oft zum Tierarzt als zu spät.

Gesundheit und Impfungen

  • Tierarztbesuch: Hasen sollten einmal im Jahr zum Tierarzt. Außerdem solltest du den Tierarzt aufsuchen, wenn dein Hase auffällig ruhig ist, nicht frisst oder Durchfall hat.
  • Impfungen: Hasen brauchen wichtige Impfungen gegen RHD (Rabbit Hemorrhagic Disease) und Myxomatose. Diese Krankheiten sind sehr gefährlich und können Hasen das Leben kosten. Ein Tierarzt kann dich über den richtigen Impfplan beraten.

Der Hase und dein Kind

Hasen können grundsätzlich gute Haustiere für Familien mit Kindern sein, aber es gibt einige wichtige Punkte zu bedenken, bevor man sich für Hasen als Haustiere entscheidet. Hier sind die Vor- und Nachteile, die dir helfen können, zu entscheiden, ob Hasen zu eurer Familie passen:

Ein Hase braucht Platz und Zubneigung.

Pro und Contra: Hasen als Haustiere für Kinder

ProContra
Freundliches Wesen: Hasen sind neugierig und können zutraulich werden.Empfindliche Tiere: Hasen sind stressanfällig und reagieren empfindlich auf grobe Handhabung.
Leicht zu beobachten: Kinder können Freude daran haben, den Hasen zuzuschauen, wie sie hoppeln, spielen und fressen.Kein Kuscheltier: Hasen mögen es oft nicht, hochgehoben oder festgehalten zu werden, was für kleine Kinder enttäuschend sein kann.
Ruhige Tiere: Hasen machen kaum Lärm und eignen sich für ein ruhiges Zuhause.Täglicher Pflegeaufwand: Kinder brauchen Unterstützung, da Hasen täglich gefüttert, gepflegt und gereinigt werden müssen.
Lernen von Verantwortung: Kinder können durch die Versorgung von Hasen Verantwortungsgefühl entwickeln.Keine gute Haltung in Käfigen: Hasen brauchen viel Platz und tägliche Bewegung – ein Käfig allein ist nicht artgerecht.
Tierische Freunde: Zwei Hasen zu halten, ist spannend zu beobachten und gut für die Tiere.Kosten für Pflege und Tierarzt: Impfungen und Gesundheitschecks sind wichtig und sollten nicht vernachlässigt werden.

Wichtige Punkte zur Haltung von Hasen mit Kindern

  1. Geduld und sanfte Behandlung: Hasen sind Fluchttiere und mögen es oft nicht, hochgehoben zu werden. Kinder müssen lernen, Hasen ruhig und vorsichtig zu behandeln und ihnen Zeit zu geben, sich an ihre Anwesenheit zu gewöhnen.
  2. Aufsicht durch Erwachsene: Kinder sollten niemals unbeaufsichtigt mit Hasen spielen, da sie im Eifer des Spiels zu grob werden könnten oder versuchen, die Tiere festzuhalten. Erwachsene können dabei helfen, dass der Umgang für beide – Kind und Hase – sicher und angenehm ist.
  3. Kein Kuscheltier: Kleine Kinder wünschen sich oft ein Tier zum Kuscheln, aber Hasen sind oft lieber auf dem Boden und wollen nicht ständig auf den Arm genommen werden. Wenn Kinder also auf der Suche nach einem Haustier zum Knuddeln sind, sind Hasen vielleicht nicht die beste Wahl.
  4. Hilfe bei der Pflege: Kinder können bei der Versorgung der Hasen mithelfen, z. B. Futter geben, Wasser auffüllen und das Gehege reinigen. Diese Aufgaben sollten sie jedoch nicht allein übernehmen, da Hasen eine konstante und sorgfältige Pflege benötigen.
  5. Tierarztkosten und Pflegeaufwand: Hasen müssen regelmäßig geimpft werden und benötigen bei Krankheit schnell eine Behandlung. Kinder können beim Tierarztbesuch dabei sein und so auch lernen, Verantwortung zu übernehmen, aber die Eltern tragen hier die Hauptverantwortung.

Sind Hasen gute Haustiere für Kinder?

Hasen können gute Haustiere für Kinder sein, die bereits etwas älter und ruhig im Umgang mit Tieren sind. Sie eignen sich für Familien, in denen die Eltern die Hauptverantwortung für das Tier übernehmen und die Kinder spielerisch in die Pflege einbezogen werden. Besonders geeignet sind sie für Kinder, die Tiere gern beobachten und sich nicht ständig auf intensiven Körperkontakt freuen.

Spezial-Tipp: Falls ihr euch für Hasen als Haustiere entscheidet, besucht am besten ein Tierheim oder eine Pflegestation. Hier könnt ihr die Tiere kennenlernen und vielleicht sogar herausfinden, ob Hasen wirklich die passenden Haustiere für eure Familie sind.

Fortpflanzung bei Hasen

Hasen können sich sehr schnell vermehren. Ein Wurf kann bis zu 12 Junge umfassen, und die Mutter ist schnell wieder paarungsbereit. Wenn du keine Nachwuchspläne hast, solltest du entweder nur gleichgeschlechtliche Hasen halten oder über eine Kastration nachdenken. Bei weiblichen Hasen wird eine Kastration auch empfohlen, da sie das Risiko für Gebärmuttererkrankungen reduziert.

5 Tipps für glückliche und gesunde Hasen

  1. Immer frisches Wasser: Achte darauf, dass deine Hasen immer Zugang zu frischem Wasser haben, besonders im Sommer.
  2. Futter abwechslungsreich gestalten: Gib ihnen täglich frisches Heu und abwechselnd frische Kräuter, Blätter oder Gemüse.
  3. Täglicher Auslauf: Lass deine Hasen jeden Tag laufen und spielen. Ein Freigehege oder ein gesicherter Garten ist ideal.
  4. Krallen kontrollieren: Kontrolliere regelmäßig die Krallen deines Hasen. Zu lange Krallen können ihnen Schmerzen bereiten und müssen ggf. gekürzt werden.
  5. Kuscheln, aber mit Vorsicht: Hasen mögen nicht immer auf den Arm genommen werden. Setze dich lieber auf den Boden und lass sie zu dir kommen.

Spezial-Tipp: Gewöhne deine Hasen früh an tägliche Routine wie Füttern und Freilauf. So fühlen sie sich sicher und entwickeln Vertrauen zu dir!