Tiere zu Weihnachten verschenken klingt zuerst nach einer liebevollen Idee. Jedes Jahr sehen wir in Filmen und auf Werbeplakaten niedliche Hundewelpen mit Schleifen um den Hals oder Kätzchen, die unter dem Weihnachtsbaum sitzen. Doch ist das wirklich eine gute Entscheidung? In Deutschland und vielen anderen Ländern werden jedes Jahr zahlreiche Tiere nach den Feiertagen in Tierheimen abgegeben. Der Grund: Viele Menschen unterschätzen, was es bedeutet, ein Haustier zu halten. Doch warum kommt es überhaupt so häufig vor, dass Tiere zu Weihnachten verschenkt werden?
Warum schenken Menschen Tiere zu Weihnachten?
Die Gründe dafür sind vielfältig:
- Emotionale Geschenke: Haustiere werden oft als besondere Überraschung gesehen. Vor allem Kinder wünschen sich einen Hund, eine Katze oder ein Kaninchen zu Weihnachten. Eltern denken, sie erfüllen damit einen Herzenswunsch. Doch Tiere zu Weihnachten verschenken ist tückisch.
- Spontane Entscheidung: Manchmal entscheiden sich Menschen aus einer Laune heraus, ein Tier zu verschenken, ohne die Konsequenzen zu bedenken.
- Tierliebe: Manche Menschen glauben, dass sie anderen durch ein Haustier eine große Freude machen – oft mit guten Absichten, aber ohne langfristig zu planen.
- Unwissenheit: Viele Menschen sind sich nicht bewusst, wie viel Zeit, Geld und Verantwortung ein Haustier erfordert.
Wie oft passiert das Tiere zu Weihnachten verschenken ?
Statistiken zeigen, dass nach den Weihnachtsfeiertagen Tierheime deutlich mehr Neuzugänge verzeichnen. In manchen Regionen steigt die Zahl der abgegebenen Tiere im Januar um bis zu 40 %. Hunde, Katzen, Meerschweinchen und Kaninchen sind die häufigsten „Weihnachtsgeschenke“, die nach kurzer Zeit wieder abgegeben werden. Die Tierheime müssen dann oft überfüllte Käfige und Gehege verwalten und kämpfen mit finanziellen und personellen Engpässen.
Woher kommen die Tiere, die zu Weihnachten verschenkt werden?
Tiere, die an Weihnachten verschenkt werden, stammen aus verschiedenen Quellen. Leider sind nicht alle seriös. Viele Menschen wissen nicht, dass sie durch unüberlegte Käufe oft Tierleid unterstützen. Hier sind die häufigsten Herkunftsquellen:
1. Züchter
- Seriöse Züchter: Manche Tiere werden von seriösen Züchtern gekauft, die auf gesunde, gut sozialisierte Tiere achten. Diese Züchter führen oft lange Wartelisten und überprüfen die zukünftigen Besitzer gründlich.
- Hobbyzüchter: Es gibt auch Hobbyzüchter, die Tiere ohne große Erfahrung oder Gesundheitsprüfungen vermehren. Hier können die Tiere krank oder schlecht sozialisiert sein.
2. Zoohandlungen und Tiergeschäfte
- Verkauf im Laden: Viele Tiere werden in Zoohandlungen gekauft. Hier gibt es vor allem Kleintiere wie Hamster, Kaninchen oder Vögel. Leider achten nicht alle Geschäfte auf artgerechte Haltung oder die Gesundheit der Tiere.
- Impulskäufe: Gerade kurz vor Weihnachten steigt der Verkauf, da Tiere oft als schnelle Geschenke gekauft werden.
3. Tierheime und Tierschutzorganisationen
- Adoption: Manche Familien entscheiden sich bewusst dafür, ein Tier aus dem Tierheim zu holen. Dies ist der beste Weg, wenn vorher alles gut überlegt wurde.
- Problem: Viele Tierheime geben in der Weihnachtszeit jedoch keine Tiere ab, um spontane und unüberlegte Käufe zu verhindern.
4. Online-Portale und Kleinanzeigen
- Private Verkäufer: Im Internet gibt es viele Angebote von Privatpersonen. Manchmal handelt es sich um echte Tierliebhaber, die einen guten Platz für ihre Tiere suchen.
- Illegale Händler: Leider tummeln sich hier auch unseriöse Händler. Sie verkaufen oft kranke, ungeimpfte Tiere aus Massenzuchten oder illegalen Tiertransporten. Besonders zu Weihnachten machen sie gute Geschäfte. Tiere zu Weihnachten verschenken sollte auf keinen Fall bei unseriösen Händlern geschehen.
5. „Hinterhof-Welpen“ und illegale Tierhändler
- Massenzuchten: Besonders Welpen und Katzenbabys stammen oft aus illegalen Massenzuchten, vor allem aus Osteuropa. Die Tiere werden in kleinen Käfigen gehalten, schlecht ernährt und ohne tierärztliche Versorgung transportiert. Käufer sehen oft nur das niedliche Tier, nicht das dahinterstehende Leid.
Was kannst du tun, um Tierleid zu vermeiden?
- Informiere dich gründlich: Recherchiere, bevor du ein Tier kaufst.
- Besuche den Verkäufer persönlich: Seriöse Züchter zeigen dir die Muttertiere und die Umgebung, in der die Tiere aufwachsen.
- Finger weg von Internet-Schnäppchen: Zu günstige Preise sind ein Alarmzeichen.
- Adoptiere ein Tier aus dem Tierheim: Gib einem Tier aus dem Tierschutz eine Chance.
Die Folgen für die Tiere
Für die Tiere ist das eine traurige Erfahrung. Nach einem kurzen Aufenthalt in einem warmen Zuhause landen sie plötzlich in einem Tierheim, oft mit vielen anderen Tieren zusammen. Das ist stressig und kann zu Verhaltensproblemen führen. Besonders junge Tiere leiden, wenn sie nicht genug Zuwendung und Pflege erhalten. Auch ältere Tiere haben es schwer, ein neues Zuhause zu finden, wenn sie erst einmal im Tierheim gelandet sind.
Was solltest du tun, wenn du ein Haustier möchtest?
Anstatt ein Tier spontan zu verschenken, solltest du gemeinsam mit der Familie überlegen, ob ein Haustier wirklich in dein Leben passt. Ein Haustier ist kein Gegenstand, den man einfach „zurückgeben“ kann, wenn es nicht mehr passt. Überlege, ob du die Zeit, das Geld und die Verantwortung aufbringen kannst. Wenn die Entscheidung steht, ist der Besuch im Tierheim eine tolle Möglichkeit, einem Tier ein neues Zuhause zu geben.
Pro und Contra: Tiere zu Weihnachten verschenken
Pro | Contra |
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Große Überraschung und Freude | Tiere sind keine Spielzeuge |
Erfüllung eines Herzenswunsches | Hoher Zeit- und Pflegeaufwand |
Tier bekommt ein neues Zuhause | Viele Tiere landen im Tierheim |
Fördert Verantwortung | Spontane Entscheidungen führen zu Problemen |
Verbindung zwischen Tier und Mensch | Kosten für Futter, Tierarzt usw. |
Wenn du dir sicher bist, ein Haustier zu wollen, vermeide die Weihnachtszeit für die Anschaffung. Schenke lieber ein Buch über das gewünschte Tier oder einen Gutschein für einen Besuch im Tierheim, um gemeinsam das passende Tier auszusuchen. So machst du die Anschaffung zu einer gut durchdachten Entscheidung.